Peru
Lima
Bienvenido a Peru!
Mit dem späten Flug am Abend sind wir nun um 21:15 Uhr angekommen. Damit wir nicht mehr allzu weit gehen mussten haben wir eine Nacht in der Nähe des Flughafens gebucht. Der Name der Unterkunft ist SUNSET HOSTEL AIRPORT. Das Hostel offeriert für 25 Soles, welches ungefähr 6 Franken entspricht, einen Flughafen Shuttle. Die Übernachtung gibt es für 22 Franken.
Es ginge bestimmt auch günstiger oder zu Fuss, da es aber schon spät war liessen wir uns vom Besitzer zur Unterkunft chauffieren. Die Übernachtung war preiswert und es gab am Morgen ein einfaches Frühstück mit heissem Kaffee, Brot und Konfitüre.
Da die Buchung unseres Mietwagens für den nächsten Tag zeitlich nicht mehr reichte, haben wir uns entschieden eine weitere Nacht im Hostel zu verbringen. Somit hatten wir noch einen ganzen Tag in Lima und konnten unsere Peru Reise weiterplanen.
Der erste Pisco Sour
Wir erkundigten das bekannte Viertel namens Miraflores, wo übrigens die meisten Touristen ihre Unterkünfte haben und sich die besten Restaurants befinden. Lima liegt direkt am Meer, somit haben wir unseren ersten Pisco Sour mit einer fantastischen Aussicht im Restaurant Popular eingenommen. Pisco Sour ist ein alkoholisches Getränk welches ursprünglich aus Traubenschnaps besteht und nach der gleichnamigen Stadt Pisco in Peru benannt worden ist. Es gibt ihn auch in Chile zu trinken. Wo genau der Ursprung des Pisco Sour herkommt ist bis heute umstritten.
Am späteren Nachmittag sind wir noch zu Fuss ins Viertel Barranco gelaufen. Vorbei an vielen hippen Restaurants und einigen grossen Graffitis können wir am Ende das Fazit ziehen, dass Lima einen Besuch wert ist.
Das Abendessen im Plazita Lima im Viertel Miraflores war fantastisch.
Ich hatte Fischeintopf und Jürg nahm Spaghetti mit Meeresfrüchten.
Unterwegs waren wir mit dem Öffentlichen Bussen Die Einheimischen haben uns stehts unterstützt, damit wir auch in den richtigen Bus einsteigen. Am Abend ging es dann mit dem Taxi fast 1h zurück durch den Verkehr in die Unterkunft.
Start des Mietwagenabenteuers in Peru
Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück zu Fuss zum Flughafen, um unseren Mietwagen Toyota Yaris entgegen zu nehmen. Den Mietwagen haben wir online gebucht über CHECK 24 und uns vorher über die Strassenverhältnisse in diversen Reiseblogs informiert. Einen Mietwagen in Peru machen bisher nicht sehr viele Touristen, jedoch gab es für uns keinen Grund es nicht zu tun.
Dies liegt sicherlich daran, dass die Distanzen etwas weiter sind und mit Bussen oder Flügen die Hauptorte gut erreichbar sind. Busse sind im Vergleich zu Kolumbien jedoch teurer und bieten etwas weniger Komfort.
Da Jürg gerne für schöne Fotos anhält und wir auch in die ländlicheren Regionen gehen wollten war für uns schnell entschieden, dass wir für knapp drei Wochen nun auf der Strassen von Peru anzutreffen sind.
Halbinsel Paracas und die Ballestas Inseln
Unser erster richtiger Stopp bei welchen wir mit der kostbaren Natur von Peru in Berührung gekommen sind, war Paracas. Paracas liegt etwa 4 Autostunden südlich von Lima. Die Strecke ist relativ eintönig, jedoch ist auf der rechten Seite immer das Meer zu sehen und links eine wüstenartige Umgebung. Unsere Unterkunft haben wir in Pisco gebucht, etwas nördlicher von Paracas. Leider stellte sich dies als Fehler heraus. Die Unterkunft war zwar preiswert aber am Stadtrand und in der Umgebung hatte es viele streunende Hunde sowie verlotterte Häuser. Wir haben uns beide nicht richtig wohl gefühlt. Nach einer Nacht, anstatt zwei, ging es dann für uns weiter. Trotzdem hatten wir genügend Zeit am nächsten Tag von Paracas aus die Ballestas Insel zu erkundigen. Auf die Insel kommt man nur mit dem Boot und sie sind nicht begehbar. Sie sind Teil eines grösseren Naturschutzgebietes da viele Tiere ihr zu Hause auf den Inseln haben. Seelöwen, Humboldt-Pinguine, Flamingos und andere geschützte Arten sind hier zu finden. Wir buchten eine Bootsfahrt für 2h und sahen neben Seelöwen, Kormoranen und Flamingos auch noch Delfine im offenen Meer. Die Pinguine wollten sich uns leider nicht zeigen. Die Bootsfahrt startete um 08:00 Uhr von Pier aus und kostete für zwei Personen inklusive Naturschutzgebiet Ticket knapp 40 Franken. Nach dem Bootsausflug ging es für uns mit dem Mietauto auf die Halbinsel Paracas, welches seit 1975 als Naturschutzgebiet anerkannt ist. Wir mussten hierfür erneut circa 3 Franken pro Person eintritt bezahlen. Im Gebiet hat es einige gut befahrbare Strassen bei welchen man weitere Tiere zu sehen bekommt und einen schönen Ausblick auf den bekannten Strand «Playa Roja» hat. Dieser Strand ist zum Baden leider nicht geeignet bietet aber ein fantastisches Farbenspiel fürs Auge. Blaues Meer, roter Strand und dazu die markanten Felsen. Wer Glück hat, kann dort sogar Schildkröten sehen. Ein Ort, der sich definitiv für einen Zwischenstopp gelohnt hat und erste Erwartungen an Peru geweckt hat.
Sanddünen und die Oase Huacachina
Weiter geht es nach Ica, was nur knapp 1.5 Stunden entfernt ist. Ica ist umgeben von einer grösseren Sandwüste. Wenige Kilometer auswärts von Ica befindet sich die Oase Huacachina. Sie ist auch auf der 50-Soles-Banknote abgebildet. Unser Hostel lag direkt an der Oase und ist unter dem Namen ROCHABUS auf Booking zu finden. Ein sehr freundlicher Gastgeber, welche die Unterkunft in eine eigene kleine Oase verwandelt hat, führt die Unterkunft. Bei ihm konnten wir direkt nach unserer Ankunft eine Tour in die Wüste buchen. Knapp eine halbe Stunde nach unserer Ankunft startete unsere Sandbuggy Tour inklusive Sandboarden. Was für ein Abenteuer. Adrenalin pur. Für 12 Franken pro Person ging es 2h mit dem Buggy die Sanddünen hinauf und bäuchlings auf dem Board die Dünen wieder herunter. Sanddusche inklusive. Kurz nach Sonnenuntergang kehrten wird dann mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht zur Oase zurück. Aus unserer Sicht reichen 1-2 Tage für diese Umgebung. Vielmehr als Sanddünnen und natürlich schöne Sonnenuntergänge gibt es nicht zu sehen. In der Oase selbst könnte man auch baden. Da sind wir jedoch zu verwöhnt mit unseren klaren Flüssen und Seen in der Schweiz. Der halt in Huacachina und das Sandboarden war eine großartige Abwechslung zu den längeren Autofahrten welche zum Teil noch vor uns liegen.
Unterwegs mit dem Mietauto - Ica bis Arequipa
Die Fahrt von Ica bis nach Arequpia war uns etwas zu weit, sodass wir unterwegs noch einen Zwischenhalt in Atico, einen kleinen Durchfahrtsort am Meer einrichteten.
Wir sind am Abend erst spät angekommen und gingen früh wieder auf für die nächste längere Autofahrt. Die Fahrt führte vorbei an der bekannten Stadt Nazca. Diese haben wir besusst nur für einen Mittagshalt besucht. In Nacza kann man die berühmten Nazca -Linien auskundschaften welche zum UNESCO-Welterbe zählen. Dafür bucht man am besten einen Rundflug und überquert die Linien aus der Luft. Die diversen Figuren welche man zu sehen bekommt sind Symbole von Fruchtbarkeitsritualen und stammen aus der Zeit 800v. Chr. und 600 n. Chr.
Arequipa
Die zweitgrösste Stadt in Peru, welche jedoch nur ca. 1 Million Einwohner hat. Lima dagegen hat ganze 10 Millionen. Arequipa liegt zwischen 3 Vulkanen und hat viele bauten aus der Kolonialzeit und weisse Gebäude aus Vulkangestein. Wie fast jede Stadt in Südamerika gibt es auch einen «Plaza de Armas». Dies ist ein Sammelplatz im Falle eines militärischen Angriffs. Andererseits wurden hier auch oft andere wichtige Gebäude wie die Hauptkirche und das Waffenarsenal erreichtet.
In Arequipa blieben wir 2 Nächte im HOTEL PLAZA SAN ANTONIO. Die Unterkunft befindet sich etwas ausserhalb der Altstadt, dafür konnten wir unser Mietauto direkt vor Ort parkieren. Die Unterkunft inklusive Frühstück war ein richtiges Bijou. Wir haben für ein riesengrosses luxuriöses Doppelzimmer mit Ausblick auf den einen kleinen Park 45 Franken für beide Nächte bezahlt. Jürg hat sich einige Tage zuvor eine Grippe eingefangen und nutze die Zeit, um sich etwas zu erholen. Trotzdem konnten wir einige Orte in der Stadt erkundigen. Am besten gefallen hat uns der Mercado San Camilo und der Ausblick auf die Vulkane vom Yanahuara Scenic Overlook. Auf dem Mark werden allerlei Produkte aus der Region verkauft. Gemüse, Früchte, Flesich -und Käsewaren aber auch allerlei skurrile Produkte welche für die Gesundheit gut sein sollen. Der Anblick von Lama Föten hat uns dann doch ein wenig verstört oder auch der Geruch bei den Fleischwaren war ungewöhnlich streng. Die restliche Zeit verbrachten wir mit flanieren in der Stadt und gutem Essen. Das beste Abendessen haben wir im Restaurant ZIGZAG gehabt. Wir konnten das erste Mal in unserem Leben Lama Fleisch probieren. Es schmeckt ähnlich wie Lammfleisch und ist definitiv eine Delikatesse. Allgemein ist für uns die peruanische Küche abwechslungsreicher vom Geschmack als die Kolumbianische. Natürlich bekommt man in den grösseren Orten mittlerweile auch Allerlei westliches Essen wie Pizza, Pasta oder Burger.
Safari mit dem Mietauto
Die Fahrt durch die Anden gleicht vielerorts einer Safari. Neben den wunderschönen Landschaften sind immer wieder wilde Vicunas und Flamingos anzutreffen. Die Alpakas und Lamas welche wir zu sehen bekamen werden hier für Landwirtschaftliche Zwecke eingesetzt. Ihr Vlies eignet sich perfekt für die Herstellung von Kleidung. Zudem können sie auch als Nahrungsmittel dienen. Immer wieder sind wir angehalten, um Fotos von den schönen Tieren zu machen und die Gegend zu bewundern. Die Anden gehören zu den längsten Gebirgszügen der Erde. Die Berge in den Anden sind gigantisch hoch und die Schneegrenze ist oft über 5000 Metern. Die Landschaft ist geprägt von aktiven Vulkanen, kargen Hochländer sowie beeindruckenden Gewässern. Kakteen und Büschelgras prägen die Hügelzüge. Mais, Getreide, Kartoffel, Kräuter und Heilpflanzen werden in landwirtschaftlichen Gebieten angepflanzt und dienen als Hauptnahrungsmittel. Vielerorts riecht es nach Eukalyptus. Die Australier sind dafür verantwortlich, dass diese Pflanze auf mittleren höhen anzutreffen ist. In den Bergen stösst man auch immer wieder auf archäologische Stätten wie z. B eine der berühmtesten für Peru, den Machu Picchu. Viele Gebiete wurden erst in den letzten Jahren entdeckt und einige der Schätze sind bis heute noch im Verborgenen.
Colca Valley
Wow! Wir kommen aus dem Staunen kaum raus. Da wir erneut eine längere Anfahrt mit dem Mietauto von Arequipa aus hatten, war es schon am eindunkeln, als wir ins Colca Valley fuhren. Der von der Sonne geküsste Canyon präsentierte sich uns in voller Pracht. Die Strasse von Ausgangsort Chivay zu unserem Zielort, Cabanacone war geprägt von einigen Schlaglöchern und einem nicht asphaltierten Abschnitt. Wir wechselten uns beim Fahren regelmässig ab da jeder der Beifahrer sein wollte, um die atemberaubende Umgebung zu bestaunen. Kurz bevor es richtig dunkel wurde, entdeckten wir das Schild unserer nächsten Unterkunft, dem PACHAMAMA. Der Besitzer war sehr bereist und lebte auch einige Jahre in Österreich. Er freute sich, dass er wieder einmal Deutsch sprechen konnte und für uns war es eine gelungene Abwechslung neben unserem spärlichen Spanisch. Die Unterkunft verfügt über ein Restaurant mit eigenen Pizzaofen. Zum Frühstück habe es frisches Brot aus jenem. Leandro und sein Freund, mit dem er die Unterkunft betreibt, sind ebenfalls Wanderleiter und haben eine sehr informative Broschüre über die Gegend mit allen Wanderungen verfasst. Wir haben uns noch bis spät am Abend mit ihnen unterhalten darüber welche Tour wir nun genau am nächsten Tag machen wollen. Als dann der Plan endlich feststand, ging es ins Bett. Wir haben uns entschieden eine Wanderung mit einer Übernachtung im Talboden im Ort Sanghalle zu machen. Wir liessen es uns offen ob unsere Kräfte und Lust es zulassen würden die ganze Wanderung in einem Tag durchzuziehen. Am Morgen und 06:00 Uhr assen wir das Frühstück und gingen kurz darauf los. Die Wanderung führt zuerst aus dem Dort hinaus und dann den ganzen Canyon bergab. Beinahe 3h ging es den kurvigen Weg hinunter, bis wir am Fluss Rio Colca ankamen. Von dort aus geht es den Canyon auf der anderen Seite hinauf auf die wunderschönen Terrassen welche üppig bepflanzt wurden. Für uns kaum vorstellbar hier zu leben so abgeschieden und weit weg von der Zivilisation. Wir liefen an einigen kleinen Dörfchen vorbei und suchten immer wieder den sehr schlecht beschilderten Wanderweg und waren froh um die Karte und Tipps von Leandro. Nach gut 6h kamen wir dann in Sanghalle an. Wir wussten von hier aus geht es nur noch hoch. Mehr als 1200 Höhenmeter den ganzen Weg zurück bis Cabanaconde. Für uns war schnell entschieden, dass wir den anstrengenden Weg hoch, erst am nächsten Tag machen wollen. Man sagte uns, dass die Sterne am Abend heller leuchteten als überall sonst, da kaum Fremdlicht die Sicht darauf stört. Übernachtet haben wir bei der schönen Unterkunft OASIS PARAISO ECOLODGE welche sogar einen eigenen Pool hat. Nach einer Abkühlung im Pool spielten wir mit drei anderen Backpackern aus Isreal Karten. Für Abendessen und Übernachtung bezahlten wir hier weniger als 20 Franken. Da wir für den nächsten Tag uns vorgenommen haben zwischen 08:00 Uhr und 09:00 Uhr am Mirador Cruz de Condor zu sein, hiess es früh ins Bett. Jürg wollte unbedingt die majestätischen Vögel sehen, welche dort nur frühmorgens durch die Lüfte kreisen. Unsere Wanderung startete um 04:15 Uhr. Für mich war es eine ganz schöne Herausforderung die über 1200 Höhenmeter in weniger als 2.5h zurückzulegen. Oben angekommen war ich glücklicher den je und habe mich gefreut, was wir in den letzten Stunden alles erleben durften. Die unendliche Menge an Sternen und die Milchstrasse von blossem Auge war nur eines der Highlights, welche uns noch ewig in Erinnerung bleiben werden. Die drei Jungs aus Isreal haben wir oben beim Canyon wiedergetroffen und somit ging es nun zu fünft in unserem Mietauto zum Mirador. Kondore haben eine Spannweite bis 3.20m und können bis zu 15kg wiegen. Sie legen an einem Tag mehr als 200km zurück immer auf der Suche nach Nahrung. Kondore sind Aasfresser. Mühelos gleiten sie mit der Thermik immer weiter nach oben und flogen nur wenige Meter neben unserem Köpfen vorbei. Viele Fotos später ging es dann zurück zum Ausgangsort Chivay bei welchem wir das Frühstück einnahmen. Von dort aus starteten wir eine lange Autofahrt, welche uns am Abend im Ort San Pedro im INCA HOTEL rasten liess. Mir ging es gegen den Abend hin leider erneut nicht gut und ich war froh als wir uns endlich ausruhen konnten. Für den nächsten Tag war geplant die Rainbow Mountains zu besuchen. Da ich mich am nächsten Tag nicht besser fühlte musste Jürg allein los. Wie es ihm gefallen hat, lest ihr im nächsten Beitrag. Ich wurde währenddessen herzlich von der Besitzerin des Hotels mit Frühstück und Tee versorgt. Am späten Nachmittag des nächsten Tages war ich somit wieder halbwegs auf den Beinen damit wir bis Cusco weiterfahren konnten.
Rainbow Mountains
Der Vinicuna (auch Rainbow Mountain) ist ein Berg welcher südöstlich von Cusco liegt. Er wirkt wie ein Regenbogen, mit seinen sieben verschiedenen Farben, die parallel zueinander verlaufen. Da es sogar noch ein wenig Schnee hatte am Tag als Jürg den Berg besuchte waren es sogar acht Farben. In Millionen von Jahren sind die Farbtöne aus Mineralien entstanden. Kontinuierlich wurden sie von der Plattentektonik an die Oberfläche gedrückt. Der Berg ist nur zu Fuss zu erreichen und liegt auf 5200m. Erst seit 2016 werden Touren zum Berg angeboten. Im Internet sind erst wenige Informationen zu finden. Es gibt grundsätzlich mehrere mögliche Wege zur Spitze zu gelangen. Der eine Fussweg führt zuerst mit einem Kleinbus über eine schmale Schotterpiste zum Ausgangsort Quechunyo auf 4300m. Touren können direkt in Cusco gebucht werden. Alle starten frühmorgens da es von Cusco aus einer dreistündigen Autofahrt zum Ausgangsort bedarf. Jürg hat eine andere Variante gemacht. Er ist selbst mit dem Mietauto frühmorgens über 2h von San Pedro hingefahren. Sein Weg ging auch über eine schmale Schotterstrasse zum Ausgangsort Patahuasi Hanchipacha. Im Google Maps ist der Name unter «Rainbowmountains Parking» zu finden. Jedoch kann man von dort aus noch weiterfahren. Es hat mittlerweile noch einen zweiten Parkplatz welcher näher ist. Er konnte dort das Auto inklusive Parkeintritt für 20 Soles (5 Franken) hinstellen. Seine Wanderung dauerte von dort aus circa 1h. Die Wanderung auf dieser höhe ist aufgrund der dünnen Luft anstrengend. Der Weg selbst ist nicht sehr anspruchsvoll. Die Distanz beträgt 4.3km und die zurückgelegen Höhenmeter waren um die 450.
Oben angekommen zeigte sich der Vinicuna im Sonnenlicht und liess seine Farben noch ein wenig schöner glänzen. Zum Glück war Jürg früh am Morgen dort. Mit der Zeit kamen immer mehr Touren an und der Berg füllte sich mit Touristen. Trotzdem ist es ein Ort, welcher noch nicht ganz vom Massentourismus überrannt wird. Erste Anzeichen sind aber deutlich spürbar.
Vom Regenborgenberg aus kann man auch noch das Valle Roja und den Montana Roja besuchen. Für beides bezahlt man je 10 Soles Eintritt. Der Eintritt für das Valle Roja muss bezahlt werden da man nur so zum «roten Berg» kommt. Unbedingt um den Montana Roja rumlaufen damit sich der Eintritt rentiert. Jürg hat der Anblick des Berges, die Weitsicht und die grünen Wiesen sehr gefallen. Dort verirren sich auch kaum Touristen hin. Von Vinicuna aus war es noch zusätzlich 1.5h. Es ist ein Rundweg.
Auf dem Weg zurück musste Jürg noch 5 Soles für die Strassenwartung/Ticket Manteniemento bezahlen. Beim Rückweg brach ein kleines Stück der Strasse ab und das rechte Vorderrad wurde zwischen 2 Steinen eingeklemmt. Mit Mühe und viel Gas brachte Jürg das Auto aus der misslichen Lage. Das Ergebnis: einen Platten reifen mitten auf der Schotterstrasse. Zum Glück konnte er noch bis ins nächste grössere Dorf fahren, wo ein Mechaniker ihm mit einem Wagenhelfer das Rad wechselte. Ein Ersatzrad war im Auto, jedoch nicht das benötigte Werkzeug. Ich war froh als Jürg am frühen Nachmittag schlussendlich wieder bei mir ankam und wir den Weg nach Cusco antreten konnten. Autopannen im Ausland sind ein Stress für sich. Danke hier den Autofahrern welche Jürg auf den Platten aufmerksam gemacht haben und dem netten Mechaniker, welcher so rasch ausgeholfen hat.
Cusco
Eine Stadt hoch oben in den Anden. Couso liegt auf 3399m. Sie war einst die Hauptstadt des Inkareichs. Die Zivilisation der Inka entstand im frühen 13. Jahrhundert. Es handelte sich um das grösste Reich im präkolumbischen Amerika. In rund 300 Jahren schufen die Inka ein riesiges Reich. Es erstreckte sich vom heutigen Kolumbien bis in den Norden Chiles und Argentinien. Zeitweise herrschten die Inka über 9 Millionen Menschen. Ihre Herrschaft kommt dieser dem Römischen Reich gleich. Der herrschende Inka wurde als Inkarnation von Inti (Sonnengott) bezeichnet. Der Inti stellte für die Inkas ein der wichtigsten Gottheiten dar. Eine grosse Sonne mit menschlichem Gesicht war ein weit verbreitetes Symbol welches auf Kleidung, Rüstung, Münzen und allerlei Gegenständen zu finden war. Im späten 16. Jahrhundert wurde der letzte Inkakönig gefangen genommen und hingerichtet. So beendeten die Spanier die Autorität des Inkareich.
Heute ist Cusco Ausgansort für zahlreiche Touren und bekannt für seine spanische Kolonialarchitektur. Unsere erste Berührung mit der Stadt war spät abends, als wir uns durch den dichten Verkehr schlängelten. Ganz so entspannt war es leider nicht. Viele Autos, viele Menschen und dazu kaum Verkehrsregeln. Irgendwie mochte ich es trotzdem und hatte schliesslich den besten Navigator auf dem Beifahrersitz. Wir wurden mit einer sehr herzlichen Begrüssung im CHELITOS BACKPACKER Willkommen geheissen. Die Besitzerin nahm sich viel Zeit uns die möglichen Anfahrtswege zum Machu Picchu zu erklären. Sie zeichnete uns diese sogar auf. Richtung Machu Picchu ging es jedoch erst in zwei Tagen, somit hatten wir noch etwas Zeit uns die Stadt anzusehen. Wir fühlten uns sofort sehr wohl. In Cusco treffen wir erstmals wieder auf viele andere Reisende uns lassen uns von der Stadt tragen. Wir geniessen den Ausblick von den unzähligen Balkonrestaurants um den Plaza de Armas und tranken dazu Pisco sour. Einige ausgiebige Shoppingtouren, bei welchem wir uns wunderschöne Pullover aus Alpakawolle kauften, musste zum Leidtragen von Jürg auch sein. Es gibt unzählige Shops für Souvenirs und stilvollem Kunsthandwerk. Bezahlen kann man fast überall in Peru wie auch hier mit Kreditkarte. Falls man bar bezahlt, sind kleinere Noten als der 100-Soles-Schein für die Verkäufer immer gerne gesehen. Schade, dass wir nicht noch länger Zeit gehabt haben die Umgebung der Stadt zu erkunden. Es gibt unzählige Optionen für weitere Touren als nur den bekannten Machu Picchu. Von mehrtägigen Wanderungen wie z. B den Inka Trail oder Tagesausflüge zu weiteren archäologischen Stätten, um nur einige davon zu nennen. Da unser Mietauto aber auch den Rückweg nach Lima wieder machen musste war es höchste Zeit für uns weiterzufahren. Nach zwei Tagen in der Stadt ging es früh am Morgen los. Eine etwas mehr als 5-stündige Fahrt brachte uns über die Hauptstrasse nach Santa Maria und von dort weiter nach Santa Teresa. Die Strasse nach Santa Teresa ist nicht asphaltiert und brauchte alle unsere Nerven. Steile Abhänge, lose Steine auf der Strasse und das mit dem Mietauto mit Ersatzreifen. Langsames konzentriertes fahren war angesagt. Immer wieder überquerten wir kleinere und grössere Wasserläufe, welche über die Strasse liefen. Leider konnte uns in Cusco kein Mechaniker das Rad wechseln da kein passendes vorhanden war. Unsere wenigen Sprachkenntnisse, welche sich vor allem ums Essen drehen, waren sicherlich auf ein grösseres Hindernis. Vieles ging jedoch mit dem Google Übersetzer recht gut. Englisch oder eine andere Sprach als Spanisch spricht in Peru kaum jemand. Ein weiteres muss ist ein Umrechner-App für die Währung. Wir sind Fan`s von ClevCalc. In Peru kann man als Schweizer den Preis vierteilen und man hatte den ungefähren Wert in CHF.
Wie es von Santa Teresa aus weiter geht, lest ihr im Bericht über den Machu Picchu.
Machu Picchu
Drei uns bekannte Wege führen zum Machu Picchu. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Die populärste und gleichzeitig teuerste Art ist jene mit dem Zug. Zwischen 140 und 250 Franken ist leider zu rechnen. Früh buchen ist ein muss sonst sind die beliebten Tickets weg. Diese Variante bietet natürlich ein Maximum an Komfort und ist die einzige Art ohne körperliche Betätigung nach Aqua Calientes zu kommen. Es gibt verschiedene Preisklassen und Züge nach Aqua Calientes. Die zwei meistgenutzten Züge sind der Expedition und der Vistadome-Zug. Bei den meisten Zügen steigst du am Bahnhof Ollantaytambo in den Zug ein. Nach Ollantaytambo ist es gut 1.5h mit dem Bus/Auto von Cusco. Der Ort ist maximal touristisch, aber sehenswert. Wir sind mit dem Mietauto über den gepflasterten Weg hindurch gefahren. Du findest auf Peru Rail noch weitere Infos zu den Zügen.
Variante Nummer 2 ist wohl die anstrengendste, aber erlebnisreichste. Sie führt dich über den Inka Trail in einer mehrtägigen Wanderung zum Machu Picchu. Die meisten Touren bieten das Ganze in 4 Tagen an. Für uns kam dies zeitlich leider nicht in Frage. Bergauf, Bergab, wunderschöne Täler, Anden-Pässe und Inka-Stufen warten hier auf euch.
Nun zur Variante, welche wir gemacht haben. Auf den offiziellen Webseiten ist diese nicht zu finden, da auch nur sehr wenige der Besucher diesen Weg wählen.
Unser Plan war es mit dem Mietauto bis Hydroelectrica zu fahren und von dort aus die ca. 11 km zu Fuss nach Aqua Calientes zu laufen. Fast ging unser Plan auf. Die Strasse war leider schlechter als gedacht, respektive ein 4×4 oder ein Auto mit etwas mehr Bodenfreiheit hätte es gebraucht. Zudem waren wir sehr erschöpft von der langen Autofahrt und haben es sehr genossen die letzten Meter mit dem Taxi unterwegs sein zu können.
Wir kamen bis Santa Teresa und liessen das Auto dann dort bei einem Restaurant stehen. Der Besitzer wollte nicht einmal etwas dafür. Wir sind bei ihm auf ein kühles Bier eingekehrt und hatten somit ein etwas weniger schlechtes Gewissen. Die Menschen in Peru sind wirklich extrem hilfsbereit und zuvorkommend. Weiter ging es mit einem Taxi für 50 Soles zum Wasserkraftwerk. Der Preis war höher da Nebensaison war und wir wieder einmal spät dran. Am Morgen bekommt man Collectivos zum Viertel Preis. Um 17.00 Uhr startete dann unsere Wanderung. Alles einfach den Bahngleisen entlang bis nach Aqua Calientes. Der Weg ist mehrheitlich beschildert und wirklich einfach zu finden. Unterwegs gibt es einige einfach Unterkünfte und Restaurants. Wasser, Snacks und weiteres zum Essen kann man dort noch schnell einkaufen, falls man zu wenig hat. Das bezahlen geht hier jedoch meist mit Bargeld. Nach Gut 2h kamen wir im Halbdunkeln an. Da es schon spät war hatten wir keine Züge auf der Strecke. Dies war praktisch da der Weg teilweise auf, teilweise neben den Gleisen entlangführt.
Unser erster Eindruck von Aqua Calientes war das es wie ein kleines Zermatt (Dorf in der Schweiz) wirkt. Keine Autos, mitten in den Bergen und teure Restaurant. Mit der Unterkunft hatten wir Glück. Preiswert, zentral und mit gutem Frühstück. Wir verbrachten zwei Tage im EL PAITI HOTEL. Da wir leider keine Tickets mehr für den Morgenslot am Machu Picchu bekamen konnten wir dafür ausschlafen. Der Eintrittsbereich zum Machu Picchu befindet sich hoch oben und kann zu Fuss oder mit dem Bus erreicht werden. Pro Person bezahlten wir 24 Dollar hin und zurück mit dem Bus. Der Bus hatte knappe 30 Minuten die steilen Haarnadelkurven hinauf.
Das Gelände ist einfach beschildert und auch ohne Guide sehr eindrucksvoll. Natürlich wollte man uns Touren aufschwatzten. Wir verzichteten. Wir machten wie alle Touristen Fotos in unseren Alpaka-Pullis, staunten über die Bauweise der Inkas und genossen das Heiligtum. Am Anfang des Besuchs der Inkastätte machten wir noch einen Abstecher zur Inka Brücke, diese gehörte bei uns zum Ticketpreis. Dieser kleine Trail ist etwas abseits der Massen und wir konnten somit noch einige schöne Vögel und ein uns immer noch unbekanntes Säugetier entdeckten. Tickets werden online gebucht. Wir empfehlen unbedingt Wochen, wenn nicht Monate, zum Voraus zu buchen, sonst gibst es keine mehr.
Nach knapp 3h haben wir das meiste gesehen und machten uns auf den Rückweg. Es war oben erstaunlich warm, sodass wir im T-Shirt rumliefen. Am Abend Bedarf es jedoch der Daunenjacke. In Peru hast du an einem Tag sowieso einmal alles quer durch deinen Rucksack an, da die Temperaturen stark schwanken. Meist war es angenehme 20 Grad. Der kälteste Ort bisher waren die Rainbow Mountains oder der Moment wenn du am Morgen das warme Bett verlassen musst.
Die Abende in Aqua Calientes verbrachten wir mit lecker Essen gehen. Auf der Karte gab es sogar Meerschweinchen. Wir haben uns jedoch für andere Speisen entschieden. Es gibt auf preiswerte Restaurant im Dorf, dafür einfach etwas mehr noch hinten laufen und schon halbieren sich die Preise auf den Menükarten. Da wir den Rückweg wieder über die gleiche Weise machen mussten blieben wir 2 Nächte. So konnten wir am nächsten Tag früh los. Um 06.00 Uhr war Tag wach. Wir hatten schliesslich heute noch viel vor. Eine zweistündige Wanderung zurück nach Aqua Calientes und die Taxifahrt zum Mietauto gehörten zum ersten Teil. Die holprige Fahrt zurück nach Santa Maria und von dort aus einige Pässe zurück in Richtung Cusco zum zweiten. Einen Grossteil der Strasse kannten wir schon von der Hinfahrt. Wieder staunten wir über die wunderschönen Landschaften, waren dankbar für die Tiere, die wir sahen und erschrecken bei den waghalsigen Überholmanöver der anderen. Nach Stundenlangem Autofahren sind wir am Abend in Anta angekommen, wo wir eine erste Nacht auf dem Roadtrip zurück nach Lima verbrachten. Da nicht alle Strassen in Norden sich für unseren Toyota eigneten sind wir die uns empfohlenen grossen Routen gefahren. Wir nutzen jeweils Google Maps. Ja, manchmal hat es uns aber auch in die Irre geführt. Tanken konnten wir fast überall und auch Snacks gad es vielerorts zu kaufen. Schöne Restaurants suchten wir leider vergeblich. Peru ist noch sehr ländlich, wenig ausgebaut ausserhalb der bekannten Touristenorten und vielerorts Leben noch Landwirte und Viehzüchter. Das werden wir in den nächsten Tagen noch vermehrt zu sehen bekommen. Ein wahnsinnig anstrengender Tag geht zu Ende. Gute Nacht.
Andentour mit Autounfall
Nach einer kurzen Nacht in Anta, ging es am Morgen wie immer früh weiter. Einen kurzen Tank stopp einlegen, Snacks und genügend Wasser kaufen nun sind wir bereit für neue Abenteuer. Es war im Hotel ungemütlich kalt und auch über den Tag wurde es heute nur selten richtig warm. Hinter der Scheibe des Mietautos, bei Sonnenschein, war es herrlich angenehm. Wir fuhren immer wieder kurvige Strassen hinauf, um dann auf über 4000m zu sein und die Aussicht zu geniessen. Kurze Zeit später ging es mindestens die Hälfte wieder runter in den Talboden. Oft führte dort ein schöner Fluss den Tälern entlang. Die Fahrt war beeindruckend. Wegen der vielen Kurven jedoch auch intensiv. Die Umgebung war sehr grün und vielerorts geprägt von Landwirtschaft. Mais, Kartoffeln und Orangen waren nur einige der Lebensmittel welche wir regelmässig zu sehen bekamen. In vielen Ortschaften gab es jene Leckereien, wie das frische Obst, direkt am Strassenrand zu kaufen. In den kleinen Ortschaften sahen wir auch immer wieder streunende Hunde, welche uns teilweise vors Auto sprangen. Frauen und Kinder waren fast immer nur mit 1-2 Kühen oder Schafen zu sehen. Sie zogen die Tiere an einer Schnur hinter sich her. Wohin genau sie unterwegs waren, war für uns nicht immer ganz klar.
Einen weiteren steilen Berg hinab ging es nach Abancay. Eine der grössten Städte in der Umgebung. Diese Stadt wir uns noch länger in Erinnerung bleiben. 50m vor der Polizeistation prallte von der linken Seite her ein Auto in uns rein. Wir hatte Glück, nur ein Blechschaden. Wir waren froh, dass niemanden etwas passiert war und der Fahrer schnell einsah, dass es seine Schuld war. Die Unterhaltung mit Händen und Füssen war köstlich. Der Fahrer wurde nervös, als wir ihm erzählen, dass wir zur Polizei müssen, da die Mietauto Firma dies so wollte. Am Ende befanden wir uns zu dritt beinahe 2h auf dem Polizeiposten. Interessante Gespräche mit Google Translater, einige Verhandlungen und 200 Dollar später, konnte unsere Fahrt weitergehen. Das Geld gabs ohne Quittung bar auf die Hand. Der Polizist war sehr gesprächig und freundlich. Man hat uns im Vorfeld erzählt, dass wir bei der Polizei aufpassen müssen, das die meisten keine guten Absichten hätten. Wir haben da eine andere Erfahrung machen düren. Auf einmal war der für unseren Fall zuständige Polizist einige Minuten weg. Er erzählte uns kurz davor von einem Getränk, welches in der Gegend sehr bekannt ist. Er stellte uns dann zwei volle Gläser mit einer trüben Flüssigkeit vor die Nase. «Chicha Morada» sagte er auf Spanisch. Ein alkoholfreies Getränk auf Basis von Purpur Mais. Wir haben es zuvor schon oft am Strassenrand gesehen, konnten es aber nicht zuordnen. Es schmeckt lecker und sättigt gut. Wir bedankten uns herzlich und verliessen dann endlich den Polizeiposten.
Andahuaylas war das Ziel. Respektive wir mochten nicht noch weiterfahren, nach diesem anstrengenden Tag. Über Booking fanden wir das LA MANSION CASA HOTEL. Es lag direkt auf unserer Route und verfügt über einen gedeckten Parkplatz für unseren Mietwagen. Zum Abendessen ging es dann nochmals raus für uns. Die Einheimischen waren etwas erstaunt über die beiden Grössen Gringos welche an diesem Abend in ihrer Stadt unterwegs sind. Wir haben öfters erlebt, dass wir angestarrt wurden oder über uns getuschelt wurde. Meine geflochtenen Haare, erregten natürlich auch nicht wenig Aufmerksamkeit. Es störte uns jedoch nie. Oft wurde auch geraten, woher wir wohl kommen. Auf die Schweiz kamen sie beim Raten nicht. Frankreich, die Niederlande oder andere Länder aus Südamerika waren die häufigsten Schätzungen.
Trotz Colca-Tee (welcher gegen die Höhenkrankheit helfen soll) ging es mir nach dem Besuch vom Machu Picchu nicht gut. Ich hatte in den letzten Tagen Mühe mit der Höhe. Immer wieder war es mit Übel und ich bekam starke Kopfschmerzen. Die vielen kurzen Höhenunterschiede bei den Pässen waren wohl die Ursache dafür. Nach zwei weiteren Tagen wurde es dann langsam besser. Jürg hatte zum Glück keine Probleme.
Ayacucho & Aguas Turquesas
Weitere 5 Stunden Auto fahren trennten uns noch von Ayacucho. Sie gehört zu einer der grössten Städte in der Gegend und bietet auch für Touristen viel Sehenswertes. Wirklich bekannt ist sie jedoch nicht. Von hier aus kann man die bekannten Aguas Turquesas mit einer Tour besuchen, River Rafting machen oder auch einfach die Stadt geniessen. Am Plaza de Armas sind etliche Touren Büros vertreten. Erstmals konnten wir uns wieder auf Englisch unterhalten. Ob im Restaurant oder mit dem Hotelangestellten allesamt waren herzlichst im Umgang mit uns. Wir hatten zuerst geplant nur eine Nacht hier zu verbringen. Schnell haben wir jedoch unsere Pläne geändert und uns entscheiden das wir die Rückfahrt nach Paracas in weniger Etappen machen. Auf eine ursprüngliche Zusatzroute welche uns nicht über Paracas geführt hätte haben wir aufgrund der Zeit verzichtet.
Wir hatten zu wenig Zeit am Vortrag, auf eigene Faust zu den türkisenen Quellen zu gehen. Da wir unserem Mietauto die nicht asphaltierte Teilstrecke dorthin nicht zumuten wollten, entschieden wir uns für eine Tour. Wir waren froh unser Mietauto mal ein par Tage stehen zu lassen und zu Fuss unterwegs zu sein. Die Tour startete erst am nächsten Tag um 08.00 Uhr. Somit konnten wir am heutigen Tag die Stadt erkunden, Milkshakes auf den Balkonterrassen trinken und noch die weitere Rückfahrt planen. Eine großartige authentische Stadt inmitten von den Anden. Wir haben am ersten Abend ein super Restaurant ausgesucht bei welchem noch Live-Musik spielte. Eine Rockband spielte Coversongs und eigene.
Am nächsten Morgen ging es nach einem leckeren Frühstück mit frischgepressten Orangensaft los auf die Tour. Mit einem etwas grösseren Bus, Platz für ca. 10 Personen ging es aus der Stadt raus. Unterwegs kamen noch 2 Personen dazu. Somit waren wir mit Tourguide und Fahrer 8 Personen. Die Fahrt war wahnsinnig abwechslungsreich und führte uns wieder hoch hinauf. Nach knapp 1h Fahrt gab es Frühstück. Suppe mit Fleisch und Quinoa. Lecker! Die Fahrt dauerte ganze 3h. Sie verzögerte sich noch, da ein Autounfall passiert war. Ein Auto stürzte sich mehrere Meter den Hang hinunter. Der Fahrer schlief am Steuer ein erzählte man uns. Zum Glück überlebte er den Unfall. Alle Peruaner liefen sofort zur Unfallstelle und beobachteten gespannt, wie ein Laster mit dem Seilzug das Auto aus dem steilen Abhang zog. Diese Schaulustigkeit erlebten wir auch schon in Kolumbien als unser Bus rauchte und wir kurz anhalten mussten.
Oben angekommen staunten wir nicht schlecht über die Weitsicht und den schönen blauen Himmel, welcher uns geboten wurde. Dem Tourguide kurz unsere Bestellungen für das Mittagessen durchgegeben schon ging es los auf den kurzen Pfad hoch zu den Türkisen Quellen. Vorbei neben Becken voller Truchas (Forellen) und gelben blühenden Büschen in der sonst üppig grünen Landschaft. Der 30-minütige Fussmarsch war schnell hinter uns gebracht. Wir mussten nur schauen, dass wir ein wenig bei der Gruppe blieben damit wir wussten wann wir wieder zurück mussten. Die waren alle etwas langsamer Unterwegs als wir. Wir sprangen wie Gazellen den Weg hinauf und trauten unseren Augen kaum als wir das Wasser erblickten. Welch wunderschöner Ort. Die türkise Farbe des Flusses im Sonnenlicht war magisch. Unser Guide war geübt im Umgang mit der Kamera und kannte etliche tolle Posen, um seine Gäste in Szene zu setzen. Leider sprach er kein Englisch. Englischsprechende Tourguides sind in der Gegend rar. Egal, das meiste versteht man mit der Zeit auch ohne. Unzählige Fotos später sassen wir am Tisch und assen frisch frittierte Forelle. Der Rückweg führt über dieselbe Strecke wieder zurück. Am Abend um 19.00 Uhr waren wir zurück am Plaza de Armas, wo unsere Tour startete. Der Preis für die Tour war pro Person um die 50 Soles. Das Essen bezahlten wir zusätzlich. Die Trucha gab es für 25 Soles und die Suppe für 20. Fünf Soles pro Person braucht ihr noch für den Eintrittspreis zu den Aguas Turquesas. Ein fairer Preis für eine solch lange Tour.
Bye Bye Peru
Nach der wunderschönen Tour zu den Aquas Turqueas fielen wir am Abend Müde ins Bett. Am nächsten Morgen frühstückten wir ein letztes Mal auf der schönen Terrasse im Hotel und packen unserer Rucksäcke zusammen. Unsere Wäsche haben wir am Vortag bei einem Wäscheservice gebracht, somit haben wir diese noch abholen müssen. Fast in jeder grösseren Stadt oder im Hotel konnten wir unsere Wäsche vorbeibringen und einige Stunden später frisch gewaschen und zusammengefaltet wieder abholen. Wir bezahlten hier pro Kilo 1.50 CHF. Erneut ging es von Ayacucho den Berg hinauf auf die Schnellstrasse. Dieser Weg haben wir nun ganze fünf Mal gemacht. Wir haben uns vor einigen Tag entschieden, dass unsere Route zurück nicht über Huancayo führt sondern wieder über Pisco/Paracas der Küste entlang nach Lima stattfinden wird. Der Zeitunterschied beträgt fünf Stunden mehr über Huancayo sowie weit mehr unbekannte Strassenabschnitte. Da wir in den letzten Tagen etwas genügend Abenteuer mit dem Mietauto hatten wollten wir wieder zurück auf die uns bekannte Strasse die Panamericana. Dieser Weg beinhaltet 6.5 Stunden Fahrzeit.
Für uns ging es am Morgen um 08:00 Uhr los, da wir am Abend das Hotel im Paracas schon gebucht hatten und wir am nächsten Tag das Mietauto in Lima abgeben mussten. Von Paracas nach Lima war es nur noch ein Katzensprung, im Vergleich zu den Fahrzeiten der anderen Tage. Die Fahrt ab Ayacucho nach Paracas war für uns nochmals ein Highlight. Sie beinhaltete erneut viele steile Kurven, hohe Berge und wunderschöne farbige Landschaften. Am Strassenrand sahen wir erneut unzählige Alpakas, Vicunas und Lamas. Wir kamen kaum vorwärts, da wir immer wieder Stopps einlegten und Fotos machten. Wir wurden uns am diesen Tag nochmals bewusst wie wunderschön die Landschaft in Peru sein kann und konnten das Autofahren wieder in vollen Zügen geniessen. Die letzte Stunde führt am Rio Pisco entlang, welcher sich langsam aus dem Tal schlängelt und die Natur um sich herum blühen lässt. Für das zweitletzte Abendessen in Peru haben wir uns entschieden nochmals ins Städtchen Paracas zu fahren. Unsere Unterkunft, das PARACAS CAMP lag etwas weiter hinten, neben der Schnellstrasse. Wir kamen zur perfekten Zeit an, um noch den Sonnenuntergang bei einer der vielen Bars geniessen zu können. Es fühlte sich wie eine Versöhnung mit Peru an, da wir in diesem Fischerdörfchen erstmals richtig mit Peru warm geworden sind. Peru hat uns von den Landschaften her sehr gefallen und hat wunderschöne neue Erinnerungen geschaffen. Die Begegnungen mit den verschiedenen Menschen in Peru werden noch lange anhalten. Nur wenige Sprachen Englisch, somit wurden unsere Spanisch Kenntnisse immer besser. Leider waren wir aber beide zu oft nicht allzu fit oder dann passierten uns ungeplante Abenteuer wie der Autounfall. Die Kälte machte mir nach fast drei Wochen auch etwas zu schaffen und ich freute mich darauf, dass es in Brasilien etwas wärmer sein wird.
Der nächste Tag ist schnell erzählt. Wir suchten eine Waschstrasse für das Auto auf und gaben dieses dann bei Alamo, fast neben unserem Hotel ab. Der Nachmittag verbrachten wir entspannt mit etwas Schlafen und Kaffee trinken im Viertel Miraflores. Schliesslich sind wir um 06:00 Uhr am Morgen losgefahren und die verpassten Stunden Schlaf mussten nachgeholt werden. Die letzte Nacht in Lima verbrachten wir im KACLLA HOSTEL. Da unser Flieger erst am nächsten Abend nach Brasilien ging hatten wir noch etwas Zeit zu vertreiben. In Miraflores hat es überall Kaffees und gute Möglichkeiten sich mit einem Laptop oder Buch für einige Stunden irgendwo niederzulassen.