Brasilien
Florianopolis
Bem vindo ao Brasil!
Da unser Flug früh am Morgen in Porto Alegre ankam, konnten wir direkt weiterreisen. Ab in den Bus und nach Florianopolis lautete unser Plan. Florianopolis liegt am Meer und hat über 40 verschiedene Strände. Viele von diesen sind nur per Boot oder zu Fuss erreichbar. Florianopolis wir liebevoll auch «Floripa» genannt und ist für die Einheimischen das «Silikon Valley» von Brasilien. Dies da es einerseits sehr viele Hotels hat, viele reiche Leute dort wohnen und immer wieder neue Ideen dort entstehen.
Wir haben zuvor über Hostelword ein schönes Hostel am Meer rausgesucht mit dem Namen SEA WOLF HOSTEL. Es liegt beinahe direkt am Strand und bietet auch Surflektionen an. Darauf hatten wir weniger Lust, wir wollten mehr die Strände für uns erkundigen und uns anklimatisieren. Unser kleines Doppelzimmer hatte somit einen wunderschönen Meerblick. Das Badezimmer wird, wie es üblich ist in Hostels mit anderen geteilt. Eine Gemeinschaftsküche bei welchem das Morgenessen eingenommen wird, lädt zum Kochen ein.
Unsere neue Lieblingsbäckerei
Wir fanden am ersten Tag eine großartige Bäckerei in der Nähe unserer Unterkunft. Wir wurden innerhalb der 4 Tagen zu Stammgästen. Nicht nur der Kaffee war dort gut sondern auch die leckeren Brote, Fruchtsäfte und Süssen Köstlichkeiten waren himmlisch. Ein weiteres empfehlenswertes Lokal ist das Oyama Sushi. Für 10 Franken kann man dort «a Discrétion» Sushi Essen.
Menschenleere Strände und tolle Surfspots
Den ersten Tag verbrachten wir mit einer Wanderung zu den näher gelegenen Stränden. Der Praia da Galheta hat uns besonders gut gefallen. Wunderschöne fast Menschenleere Strände bekamen wir zu sehen. Die Temperatur war wunderbar angenehm und nicht zu heiss. Das Wasser war ein wenig kühl, ich schätze knapp keine 20 Grad. Bei unserer Wanderung begegneten wir den süssen Schwarzbüscheläffchen. Sie sind etwas kleiner als eine Katze und können sich gekonnt von Ast zu Ast schwingen. In Floripa waren wir fast nur mit dem Bus unterwegs. Der Ticketpreis war niedrig und das Bussystem einfacher als in der Grossstadt.
Floripa Fazit
An einem anderen Tag nahmen wir den Bus zum Praia dos Ingleses. Dieser Strand liegt im Norden. Es ist ein langer Sandstrand mit vielen Restaurants direkt am Strand. Für den Rückweg nahmen wir ein Uber, da wir noch unsere Verbindung für den Nachtbus in Florianopolis erreichen mussten. Für die Busfahrt haben wir unsere warmen Pullis und Jacken aus dem Rucksack genommen und vor dem Einschlafen einen Film angeschaut. Am frühen Morgen kamen wir dann in Sao Paulo an.
Florianopolis hat uns besonders gut gefallen. Wir haben uns von Anfang an sehr wohl gefühlt an diesem Ort. Weshalb das so war, können welche wir selbst kaum benennen. Die Wärme, die schönen Strände und dazu eine Gelassenheit der Leute machte es wohl aus. Es war eine totales Kontrastprogram zu den Wochen zuvor in Peru und genau das, was wir gerade brauchten. Für uns ein perfekter Start in unsere kommenden vier Wochen in Brasilien.
Sao Paulo
Die grösste Stadt Brasiliens
Auf geht’s in die grösste Stadt von ganz Brasilien. Sie ist für über 12 Millionen Menschen das zu Hause und bietet zahlreiche Jobs in allen möglichen Branchen. Sie ist das grösste Wirtschafts-, Finanz- und Kulturzentrum des Landes Brasilien.
Durch zahlreiche Einwanderer ist sie sehr multikulturell. Dies widerspiegelt sich auch in den zahlreichen japanischen, italienischen, portugiesischen, libanesischen, und afrobrasilianischen Restaurants.
Für uns sind diese Riesenstädte chaotisch, faszinierend und immer auch ermüdend. Zahlreiche Verkehrsmittel müssen verstanden werden, Kilometerlange Wege abgelaufen und sich für ein Restaurants zu entscheiden ist schier unmöglich, bei der Auswahl.
Nach ein par Stunden in der Stadt kommen wir dann meist gut zurecht. Danke an Google-Maps.
Zahlreiche Hochhäuser prägen das Aussehen der Stadt in inneren Kern. Die Stadt erleben wir sehr geschäftig und modebewusst. Trotz niedrigen Temperaturen liefen die Frauen in Pumps herum und die Männer trugen schicke Hemden mit Anzügen. Wir hatten das Glück einige Empfehlungen für sehenswerte Viertel erhalten zu haben. Hierzu gehören Itaim Bibi und die Batman’s Alley. Ersteres hat großartige Möglichkeiten für japanisches und französisches Essen.
Am Mittag gab es für uns deshalb Sushi. Am Abend probierten wir das brasilianische Lokal namens Banzeiro Restaurant und assen ebenfalls fantastisch.
Graffiti und lokale Bierbrauereien
Die Batman’s Alle ist ein Viertel, welches die Stadt von einer ganz anderen Seite zeigt. Eine hohe dichte an Graffitis zeichnen das Viertel aus. Zudem gibt es unzählige gute Restaurants und Bars welche zum Teil auch selbstgebrautes Bier anbieten. Wir verbrachten insgesamt einen halben Tag in diesem Viertel, machten einige Fotos von den Graffitis und schlenderten durch die Strassen.
Bus vs. Uber
In Sao Paolo waren wir mehrheitlich mit UBER unterwegs. Dies da es einerseits sehr preiswert ist und für uns eine sehr sichere Alternative zur U-Bahn/ Bus darstellte. Gerade am Abend empfehlen wir das Taxi zu nehmen. Das ÖV-Netz in Sao Paolo ist sehr gut ausgebaut. Der Preis für ein U-Bahn Ticket beträgt ca. 80 Rappen für den Bus bezahlt man gleich viel. Man benötigt eine sogenannte Guthabenkarte «Bilhete Unico» zum Gebrauch des ÖVs. Die Karte wird dann an zahlreichen Verkaufsstellen (Bäckereien, Lotterien, Zeitschriftenhandel) aufgeladen.
Möchte man in den Bus einstiegen, wir dies mit einem Handzeichen signalisiert. Insgesamt verbrachten wir zwei Tage in der Stadt. Der Name unserer Unterkunft lautete SOUL HOSTEL 2.
Die beiden Tage reichten für uns aus einige Viertel zu erkundigen und unseren Bus nach Campo Grande zu buchen.
Busse bucht Mann/Frau mit Busbud
Wir haben uns für einen Nachtbus entschieden, da die Fahrt mit 15 Stunden sehr lange dauert. Der Bus brachte uns vom Terminal Rodoviario Barra Funda aus nach Campo Grande. Nicht jedes Busunternehmen fährt diese Region an, somit kostete uns die Suche nach dem richtigen etwas Zeit. Die beste Verbindung haben wir über «Busbud» (App) gefunden. Das Busunternehmen «Motta» hat moderne und preiswerte Cars mit einem sehr guten Comfort. Ein Handgepäck und unser Rucksack sind jeweils im Fahrpreis inbegriffen.
Die Busse halten unterwegs je nach Fahrzeit 1-2 mal an für einen Toilettenstopp und die Zwischenverpflegung. Gesprochen wir im Bus ausschliesslich auf Portugiesisch ob von den Einheimischen oder den Busfahrern.
Wir haben bisher nur sehr wenige Touristen getroffen. Dies liegt einerseits an den kühleren Temperaturen im Süden Brasiliens sowie, dass zurzeit in Europa Sommer herrscht
Sumpfgebiet Pantanal
Unsere längste Busfahrt
Endlich in Campo Grande. Nach einer langen Busfahrt sind wir am späten Nachmittag angekommen. Das Hotelzimmer konnten wir danach direkt beziehen und frisch Duschen gehen. Für eine Nacht waren wir im Hotel namens TURIS CENTRO. Da wir nach der Busfahrt Hunger hatten ging es für uns kurz darauf wieder raus. Wir waren an einem Feiertag in Campo Grande, somit waren sehr viele Restaurants geschlossen. Im Einkaufszentrum gab es dann noch was zu Essen für uns. Campo Grande ist eine heruntergekommene grössere Stadt, welche nur für die Durchfahrt geeignet ist. Für uns war sie Ausgangsort für unsere gebuchte Tour in den Pantanal.
Flora und Fauna
Das Pantanal ist das grösste Sumpfgebiet der Erde. Das es nur gerade 3% Gefälle auf 1km hat fliessen die Regenmassen kaum ab. Während der Regenzeit von November bis März sind weite Teile der Tiefebene überschwemmt und zwei Drittel des Gebietes stehen teilweise metertief unter Wasser. Ein grosses Mosaik aus Wasser entsteht, welches für Tiere wie die 35 Millionen Alligatoren zum Paradies wird. Nirgends auf der Welt ist die Konzentration dieser Tiere höher als im Pantanal. Mit seinen zahlreichen Flussarmen, Feuchtwäldern und Trockenzonen ist das Pantanal der Lebensraum von mehr als 1700 Pflanzenarten, 240 Fischarten, sowie rund 60 Amphibien- und 100 Reptilienarten. Es ist auch der Lebensraum von etwa 650 Vogelarten, darunter zahlreiche verschiedenen Papageienarten. Säugetierarten sind zwischen 80 und 120 verschiede bekannt.
Der Jäger unter ihnen ist der Jaguar. Wegen ihm kommen jedes Jahr zahlreiche Touristen in die Gegend und erhoffen sich einen Blick auf ihn erhaschen zu können.
Das Pantanal ist seit Jahren stark gefährdet durch die Viehzucht und industrielle Nutzung des Menschen. Es ist ein Gebiet das wie der Amazonas Regenwald viel mehr Schutz und Kontrollen Bedarf, um ein Verlust von Flora und Fauna zu verhindern. Einige Bemühungen, in die dieser Richtung sind, bereits im Gange.
Ausgaben im Pantanal
Das Pantanal kann grob in Nord und Süd eingeteilt werden. Für den Besuch des Nordens braucht ihr das grosse Portemonnaie. Für den Besuch des südlichen Pantanals fliegt man am besten in die Hauptstadt vom Bundesstaat Mato Grosso, Campo Grande. Die andere Möglichkeit ist per Bus nach Campo Grande zu gelangen. Da die Flugpreise kurzfristig sehr hoch sind haben wir den Bus genommen. Hierfür bezahlten wir für 14h Busfahrt von Sao Paolo aus pro Person 40 Franken.
Wir haben zuvor über den Reiseführer und die Webseite «www.panatalportal.de» verschiedene Fazenda und Pausada rausgesucht und angeschrieben. Mit Fazendas und Pausadas sind hier grosse Gasthöfe gemeint, welche für Touristen Kost und Loggie anbieten. Viele haben mehrtägige Angebote mit einem vielfältigen Tourenangebot auf Lager. So auch die Pousada Santa Clara, welche wir über einen Tipp erhalten haben. Kurz per Whatsapp das Angebot und die Touren abgeklärt und bestätigt schon konnte es los gehen.
Es braucht etwas Geduld die verschiedenen Möglichkeiten abzuklären.
Es lohnt sich aber sehr, da die Preisunterschiede massiv sind. Wir hatten Glück. Für 4 Tage und 3 Nächte auf der Pousada Santa Clara haben wir nun inklusive Essen, Touren und Übernachtung 2800 Reals bezahlt. Die Getränke kommen separat hinzu sowie die Hin -und Rückfahrt. Die Region wird preislich überwacht, sodass bei den Fahrtpreisen der Kleinbusse immer die gleichen Preise bezahlt werden müssen. 150 Reals pro Person, pro Fahrt.
Paradies Pousada Santa Clara
Wir wurden am nächsten Morgen direkt beim Hotel abgeholt und haben die fünfstündige Fahrt in die Pousada Santa Clara extrem genossen. Eine abwechslungsreise Landschaft und immer wieder erhaschte unser Auge Tukane oder gar Strausse. Auf der Pousada angekommen wurden wir freundlich in Empfang genommen und uns wurde die Unterkunft gezeigt. Der Fahrer hat diesen Teil übernommen, da er Englisch spricht. Da er gleich nebenan wohnt, kennt er den Ort bestens und hat schon auf der Fahrt dorthin einiges über die Gegend erzählt. Den ersten Nachmittag verbrachten wir entspannt auf der Pausada und konnten am Abend erstmals das leckere Essen geniessen. Es gibt einen grossen offenen Speiseraum mit offenem Feuer. Bei der Feuerstelle werden verschiedenste Gerichte zum selbst Schöpfen angerichtet. Etliche Salate und Dessert werden auf den anderen beiden Theken liebevoll angerichtet und zum Verzehr hingestellt.
Schon nach dem ersten Abendessen wussten wir, dass wir mindestens 1-2 Kilos schwerer die Pousada wieder verlassen werden. Das Dessert hat es in sich. «Dulce de Lecce» ist der Name der süssen Köstlichkeit, welcher in Brasilien jeder kennt und nun auch wir wissen, was es ist. Es besteht aus gekochter Milch, Zucker und Vanille welches dann eine cremartige Konsistenz erhält.
Nach dieser Kalorienbombe ging es für uns erstmals ab ins Bett. Schliesslich mussten wir am nächsten Morgen um 08:00 Uhr parat fürs Piranha-Angeln sein.
Aufenthalt in der Pousada Santa Clara
Piranha-Angel mit dem Jaguarman
Nach dem Frühstück ging es los zum nahen gelegenen Fluss. Unser Guide mit dem Spitznamen «Jaguarman» instruierte uns wie man am besten Piranhans fängt.
Da Piranhas Fleisch mögen gab es ein Stück Rindfleisch an die Angel, anstatt eines Wurms. Die Angelrute bestand aus einem Bambusrohr mit Angelschnur und einem Hacken.
Mit uns auf dem Ausflug war noch ein gleichaltriges Pärchen aus Belgien welche die gleiche Anzahl Tage auf der Pousada verbrachten. Wir verstanden uns auf Anhieb gut und freuten uns gegenseitig über die Gesellschaft der anderen.
Das Piranha-Angeln gefiel mir besonders gut. Es könnte daran liegen, dass ich als einzige ganze 3 Piranhas und 2 Katzenfische aus dem Fluss zog. Allen anderen wurden nur das Fleisch vom Hacken geknabbert. Eine Spezialität in dieser Gegen ist die Piranha-Suppe. Eine Köstlichkeit, welche wir in den nächsten Tagen unbedingt noch probieren wollten. Nach dem Angeln ging es zurück auf die Pousada, wo ein leckeres Mittagessen auf uns wartete.
Den Nachmittag konnten wir am Pool verbringen. Um 16.00 Uhr ging es dann zu Fuss auf eine Safari. Elias unser Guide hat uns sofort mit seiner guten Laune und seinem Entdeckergeist angesteckt. Obwohl wir leider keinen Jaguar zu Gesicht bekommen haben, kehrten wir trotzdem mit einem Lächeln auf dem Gesicht zur Unterkunft zurück. Ein wunderschöner Sonnenuntergang, bei dem sich der Wald und die Büsche im Wasser des Pantanals spiegelten, könnte einer der Gründe dafür gewesen sein.
Jeep-Safari mit Mückeninvasion
Am nächsten Morgen war eine weitere Safari angesagt. Dieses Mal ging es mit dem Jeep auf die Suche nach den Tieren. Wir sahen viele Kaimane, welche sich am Ufer des Gewässers sonnten und verschiedenste Vögel. Die Tukane waren besonders schön. Papageien und Tukane gab es auf der Pousada selbst auch unzählige. Wir entdeckten auch einige Spuren von Tapiren und Knochen von Kühen, welche von den Raubtieren verzehrt wurden. Elias erklärte uns, dass wenn eine Schlange ein Tier frisst, die Haut stehts übrigbleibt. Der Jaguar hingegen isst alles.
Nach der Safari ging es zum Mittagessen zurück in die Unterkunft und am Nachmittag zur Abkühlung erneut in den Pool.
Tierglück auf der Boot-Safari
Wir freuten uns Alle 4 schon auf den späteren Nachmittag, da wir noch mit dem Boot rausfahren werden. Kurz bevor wir los gehen wollten, zogen starke Wolken am Himmel auf und kurze Zeit später regnete es in Strömen. Als es etwas nachgelassen hatte waren wir uns alle einig, dass wir trotzdem die Bootstour machen wollten, auch wenn das bedeutete, das wir etwas nass werden würden. Unser Guide freute sich, dass wir uns von ein wenig Regen nicht beeindruckten liessen.
Wir wurden reichlich belohnt, dass wir die Bootstour in Angriff genommen haben. Ein Tapir mit seinem Baby zeigte sich nur wenige Meter vor uns im Wasser. Wir konnten unser Glück kaum fassen. Tapire gehören zu diesen Tieren, welche man auch hier im Pantanal nicht jeden Tag sieht.
Nach einem weiteren Regenschauer zeigten sich noch zwei Wasserschweine mit ihren beiden Jungtieren. Wir waren am Ende der Tour alle bis auf die Unterhosen nass und zitterten vor Kälte.
Mit einer warmen Dusche und einem leckeren Abendessen im Magen liessen wir den Abend ausklingen. Elias holte den Zuckerrohschnaps hervor und wir tranken ihn wie Tequila mit Salz und Zitrone.
Cowboys und Cowgirls
Die Zeit auf der Pousada vergeht wie im Flug. Nach dem Reitausflug am nächsten Morgen hiess es schon Abschied nehmen. Der Reitausflug war wunderschön. Die Landschaft in den frühen Morgenstunden auf dem Rücken der Pferde zu durchqueren ein einmaliges Erlebnis. Für uns ging es noch a gleichen Tag mit dem Bus nach Bonito. Für das Belgische Paar Anna & Christoph nach Campo Grande und von dort zu den Iguazu Wasserfällen.
Unseren Guide Elias oder wie ihn dort alle nennen «Jaguarman» werden wir besonders vermissen. Er hat den Aufenthalt für uns zu etwas ganz Speziellen gemacht. Seine Art mit den Menschen, Tieren und Natur umzugehen, ist einmalig. Danke Elias!
Bonito ist bonito
Nass und kalt
Diese zwei Attribute beschreiben die ersten beiden Tage in Bonito wohl am besten.
Wir wollten zuerst nur 3-4 Tage in Bonito verbringen.
Da das Wetter in den ersten beiden Tagen extrem kalt, nur gerade 11 Grad Celius war und der Regen anhaltend konnten keine Touren stattfinden. Somit haben wir die ersten beiden Tage in Bonito mehrheitlich in der Unterkunft verbracht und gingen nur zum Essen raus.
Am ersten Abend war noch der brasilianische Valentinstag, den Feierten wir mit unzähligen anderen Paaren in einem guten Restaurant. Es gab extra ein Valentinstags-Menü.
Wir blieben insgesamt 5 Nächte in Bonito in der Unterkunft POUSADA MANDALA.
Sie war mitten in der Stadt und deshalb in bester Lage. Wir haben mit eigenem Bad im Doppelzimmer inklusive Frühstück pro Nacht 20 Franken bezahlt. Ein Schnäppchen.
Da es leider schlecht isoliert war haben wir trotz der drei Decken fast Alle Nächte ein wenig gefroren.
Rote Aras in der Luft und Fische zum berühren im Rio da Prata
Endlich ein Tag ohne Regen. Wir haben bei der Unterkunft eine Tour buchen können, welche für die Gegend sehr typisch ist. Baden im Rio da Prata und den Besuch der Brutstädte der Aras. Zuerst ging es mit dem Kleinbus zum Buraco das Aras.
Ein riesengrosser Felskrater bei welchem unzählige rote Papageien sich tummeln.
Er ist geschützt und kann nur mit einem Guide begangen werden.
Von zwei Aussichtspunkten kann man die schönen Vögel beobachten.
Nach knapp 1h war die Tour vorbei uns es ging mit dem gleichen Bus einige wenige Kilometer weiter zum Rio da Prata.
Der Fluss ist einer der sehenswertesten Dinge in der Gegend. Er ist bekannt für sein kristallklares Wasser, in welchem man mit den Fischen schwimmen kann.
Das Ganze nennt sich «Floating».
Man lässt sich mit oder ohne Schwimmweste mit Schnorchelausrüstung den Fluss hinuntertreiben.
Das Erlebnis findet in einer Gruppe von 8-10 Personen statt und wird von einem Tourguide begleitet. Wir haben die ganze Ausrüstung inklusive «Wetsuit» und Wasserschuhe vor Ort ausleihen können. Schliessfächer für die Kleidung und ein Mittagessen nach dem Baden gehört bei uns zur Tour dazu.
Wir waren insgesamt 3.5 Stunden unterwegs. Wobei wir ganze drei davon im Wasser waren. Das Wasser war herrlich warm, circa 24 Grad Celius.
Die Aussentemperatur deutlich weniger, somit waren wir froh, dass wir danach in die warmen Daunenjacken hüpfen konnten. Das Wasser des Flusses war wirklich kristallklar und man konnte jedes Lebewesen im Fluss sehen. Für uns hiess das auch, dass wir den Kaiman, welcher ca. 8m vor uns im Wasser schon von weiten sehen konnten.
Die anderen Touristen machten einen grossen Bogen um ihm und hatten beinahe etwas Panik. Jürg und ich waren überglücklich und haben das Erlebnis sehr genossen und fühlten uns nicht gestört.
Im letzten Teil wird der Fluss deutlich kühler und das Wasser trübe. Zum Glück waren dies nur wenige Meter und man konnte die letzten 750m noch mit dem Boot zurücklegen. Vom Boot aus sahen wir die Affen in den Bäumen turnen und konnten uns etwas aufwärmen. Zurück bei der Pousada nahmen wir vor der Rückfahrt ein verspätetes Mittagessen ein.
Bei der Rückfahrt sahen wir vor dem Kleinbus noch einen Ameisenbären. Der Fahrer war so nett kurz anzuhalten, damit wir ein unscharfes Foto machen konnten. Das Tier war leider zu schnell im hohen Gras verschwunden.
Touren vs. Abenteuer auf eigene Faust
Geführte Touren
In der Gegend um Bonito kann man fast alle Aktivitäten nur mit einer geführten Tour machen. Diese müssen mindestens einen Tag im Voraus gebucht werden. Da unsere Unterkunft über ein Tourenbüro verfügt buchten wir über dieses. Zuvor haben wir die Preise bei anderen angefragt und festgestellt, dass die Unterschiede nicht sonderlich hoch sind. Das teuerste ist jeweils der Transport hin und zurück an einem der Orte. Dieser kostet pro Person für zwei Wege immer 150 Real. Uber konnten wir leider nicht benutzen, da es dies dort nicht gibt. In Bonito gibt es jedoch eine eigene App namens „Ecodriver“ welche sehr ähnlich funktioniert.
Massentourismus auf der Fazenda
Am darauffolgenden Tag haben wir eine Tour auf der Fazenda San Franzisco gebucht. Ich wollte nochmals angeln gehen und wir hofften noch ein wenig mehr Tiere zu sehen. Bei der Tour wurde man am morgen früh um 05.00 Uhr abgeholt und es ging knappe 3 Stunden in die Nähe des Pantanals. Dort angekommen haben wir eine «Lastwagen-Safari» gemacht. Die Fazenda ist riesengross und empfängt jeden Tag Unmengen von Touristen. Somit war auch das Fahrzeug in dem wir unterwegs waren sehr gross.
Leider sprachen alle Guides nur Portugiesisch. Aus unserer Sicht hätte bei der Anzahl Personen und dem Preis der Tour eine englischsprechende Person oder eine Audiomöglichkeit dazugehört.
Zurzeit sind viele Einheimische im Pantanal am Ferien machen und wir waren auf diesem Ausflug die einzigen Touristen.
Die Safari hat uns trotz der vielen Menschen gefallen da wir viele Tiere zu Gesicht bekommen haben. Einen weiteren Ameisenbären, Wasserschweine und weitere Kaimane. Zudem gab es auch Hirsche und einen imposanten Vogel namens «Tuiuiui». Vom Auto aus konnte Jürg sehr gut Fotos machen und ich konnte mit meinem Fernglas die Tiere von ganz nahe beobachten. Das Mittagessen war ein riesengrosses Buffet mit Salat, Hauptspeisen und Dessert. Am Nachmittag ging es dann noch auf eine Art selbstgebautes Floss mit Motor und Gartenstühlen. Von diesem aus konnte man dann noch Piranha Angeln. Leider waren zu viele Angelruten im Wasser und das Angeln war mir zu touristisch. Trotzdem konnte ich einen kleinen Piranha aus dem Wasser ziehen. Jürg konzentrierte sich darauf die schöne Natur und die Kaimane zu fotografieren.
Wir sahen vom Boot aus sehr viele Kaimane welche zum Teil keinen Meter mehr Abstand zu diesem hatten als das Boot stillstand.
Am Abend ging es dann die lange Autofahrt zurück nach Bonito.
Der Ameisenbär und wir
Am letzten Tag wollten wir ein wenig die Gegend ablaufen und keine geführte Tour machen. Die Wege sind sehr spärlich und es war für den Taxifahrer sehr ungewohnt als wir ihn zu einer Stelle ausserhalb der Stadt lotsten. Wir erklärten ihm mit Händen und Füssen das wir laufen gehen wollen und der Weg in die Stadt die knappen 1.5 Stunden auch zu Fuss zurücklegen können. Für ihn war unser unterfangen sehr ungewöhnlich, da man in der Gegend normalerweise als Tourist jeden Tag eine andere geführte Tour unternimmt.
Wir fanden keinen richtigen Wanderweg, aber eine öffentliche Strasse welche einen Hügel hinaufführt. Immer wieder gab Zäune und weitere Strassen welche zu Pausadas oder Fazendas führten.
Die Einheimischen haben beim Vorbeifahren mit ihren Autos oder Motorrädern gehupt. Der Weg selbst war nicht asphaltiert und war aus roten Sandgestein, welches in der Gegend oft vorkommt. Die Landschaft zeigte alle möglichen Grüntöne, da die Regenzeit erst kürzlich endete. Wir genossen die Ruhe um uns herum und schauten immer wieder auf die Wiesen durchs Fernglas. Die erste Stunde sahen wir vor allem Kühe und einige Vögel auf den Weiden. Jürg entdeckte dann etwas Braunes auf der Weide, inmitten von den Kühen. Als er genauer hinsah und auch ich mich versicherte wurden wir beide ganz nervös. Ein Ameisenbären Weibchen auf Nahrungssuche Stand dort seelenruhig im hohen Gras. Es war erst noch weit entfernt und kam dann langsam etwas näher.
Welch ein Glück! Wir waren aufgeregt wie kleine Kindern und haben uns riesig gefreut über das Tier.
Jürg wollte dann noch einige Meter weiter die Strasse hinaufgehen. Ich blieb beim Ameisenbären. Der Farmer welchem die Kühe auf der Wiese gehörten fuhr mit dem Auto durchs Tor und fragte mich was ich hier tue.
Ich erklärte ihm das ich den Ameisenbären beobachte. Sebastian, so lautete der Name des Besitzers der Farm, deutete mir mit ihm zu kommen.
Wir können zusammen das Tier aus der Nähe betrachten gehen, erklärte er mir.
Mit Händen und Füssen Sprachen wir einen Mix aus Spanisch und Portugiesisch zusammen. Er führte mich bis wenige Meter vor den Ameisenbären.
Als ich von der Weide aus zum Zaun zurücksah konnte ich dann Jürg erkennen.
Er war etwas erstaunt was ich mit den älteren Herren auf der Kuh Wiese machte. Wir liefen zu ihm hin und gingen erneut zu dritt Richtung Ameisenbär. Wir beobachteten das Tier mindestens 30 Minuten aus der Nähe. Es liess sich nicht beirren und scharrte weiter Ameisen aus dem Boden. Sebastian war so nett und hat uns mit seinem Auto noch in die Stadt zurück mitgenommen.
Dies war für uns eine einmalige Begegnung. Einerseits der Ameisenbär und dann noch die Herzlichkeit von Sebastian uns auf sein Land einzuladen.
Hier noch einige Facts zum Ameisenbären.
Der Ameisenbär hat meist nur ein Jungtier in seinem Leben und trägt dies zu Beginn auf seinem Rücken. Er wird mit Schwanz bis zu 2.5 Meter gross und wiegt circa 40kg. Er frisst mit seiner langen Zunge ausschliesslich Ameisen und Termiten.
Flughafen Bonito
Unsere Reise ging am nächsten Tag mit einem Flug von Bonito nach Rio de Janeiro weiter. Der kleine Flughafen in Bonito liegt etwas ausserhalb der Stadt und bietet einige wenige Anflugs Ziele. Die Busfahrten aus Bonito, Richtung Küste sind sehr lange deshalb wollten wird das Flugzeug nehmen. Zudem wollten wir die Ferientage lieber am Meer als im Bus verbringen.
Jetzt wird es heiss
In Rio blieben wir eine Nacht in HOTEL PRIMOR. Es verfügte über eine eigene Sauna im Zimmer und das Morgenessen wurde einem ins Zimmer gebracht. Der Standort des Hotels lag in nördlichen Teil von Rio da wir in der Nähe des Busbahnhofs sein wollten. Am nächsten Tag ging es zum Busterminal Novo Rio. Dort buchten wir einen Bus nach Angro dos Reis buchten. Nur wenige Gesellschaften wie z. B Costa Verde fahren die Hafenstadt an. Private teurere Varianten gibt es etliche. Unser Ziel war die Insel Ihla Grande. Viele Unterkünfte auf der Insel bieten einen Shuttle Service aus Rio an. Preis auf Anfrage. Auf mehrfache Empfehlung hin haben wir entschieden 5 Tage dort verbringen zu wollen. Wie das Leben auf einer der schönsten Insel in Brasilien ist, lest ihr im nächsten Beitrag.
Paradies Ihla Grande
Geheimtipp Ahoi!
Achtung wir verraten hier gerade einen Geheimtipp für eine wunderschöne Insel mit guter Infrastruktur und wunderschönen Stränden. Der Massentourismus mit Hotelbunker und hat die Insel Ihla Grande zum Glück noch nicht erreicht. Es gibt nicht mal asphaltierten Strassen auf der Insel. Man bewegt sich mit Taxi-Booten von Strand zu Strand. Im Dorf selber gibt es Einheimische auf Velos und einige wenige Motorräder.
Outdoorküche im grünen
Die Anreise ist von Rio de Janeiro aus sehr einfach. Eine ca. dreistündige Busfahrt und eine Bootsüberfahrt von Angra dos Reis führt nach Abraão.
Die Organisation der Überfahrt war ebenfalls einfach. Am Hafen von Angra dos Reis gibt es ein Tourenbüro welches verschiedene Überfahrtszeiten anbietet. Je nach Tageszeit geht es dann mit der Fähre oder einem kleineren Boot nach Abraão.
Wir hatten noch 1.5 Stunden Zeit für einen Kaffee trinken zu gehen und haben uns im Supermarkt noch mit frischen Früchten eingedeckt.
In Abraão angekommen ging es mit Rucksack die 650m hoch zur Unterkunft. Wir haben ein Airbnb gehabt mit dem Namen CASA ARARIBA. Barbara und ihr Ehemann haben eine wunderschöne Oase geschaffen mit einer super Outdoor-Küche. Wir hatten richtig Lust dort zu kochen und haben dies auch mehrmals getan. Einmal haben wir sogar gegrillt. Das Frühstück haben wir uns jeden Morgen frisch zubereitet. An einem Tag gab es Omelette an einem anderen Fladenbrot. Dazu kam frischer Kaffee aus der Bialetti und saftige Wassermelone. Essen konnten wir das ganze draussen mit Blick auf Bananepflanzen, farbigen Blumen und hörten dazu die Vögel zwitschern.
Der Weg hinauf zur Unterkunft war nicht sonderlich steil oder anspruchsvoll. Wir hatten knapp 10 Minuten vom Strand hoch zum Airbnb. Dies sollte euch aber nicht abhalten davon genau diese Unterkunft zu buchen.
Es gibt etliche Möglichkeiten auf der Insel zu übernachten. Viele Unterkünfte sind direkt am Meer vorne und bieten jegliche Annehmlichkeiten. Wir haben uns bewusst für etwas Einfaches und Idyllisches entschieden. Der Preis der Unterkunft war unschlagbar. Wir bezahlten 21 Franken pro Nacht im Doppelzimmer mit eigenem Bad.
Sonnenuntergänge mit Caipirinha
Die ersten beiden Tage haben wir zur Erholung an den nahen gelegenen Stränden verbracht. Den Sonnenuntergang haben wir fast jeden Abend mit einem Caipirinha in der Hand genossen. Ich liebte den Caipirinha mit Maracuja.
An einem Tag buchten wir uns in vor Ort einen Bootsausflug. Um 10:30 Uhr ging es los. Das Ganze hat uns ca. 20 Franken pro Person gekostet. Das Boot hatte Platz für 8 Touristen und hat an 4 verschiedenen Stränden haltgemacht. Die Tour zeigte uns noch entferntere Strände. Wir bekamen sogar Meeresschildkröten zu Gesicht.
Das Wasser ist vielerorts sehr klar und eignet sich bestens zum Schnorcheln gehen.
An einem anderen Tag machten wir eine etwas weitere Wanderung zum Strand «Lopes Mendes». Der Weg ist nicht geeignet für Flipflop-Wanderer. Wir hatten für den Weg hin aus Abraão ca. 3.5 Stunden. Wir haben viele Pausen gemacht.
Wichtig zu wissen ist, dass der Strand nur zu Fuss erreichbar ist. Die Taxi-Boote halten einen Strand früher. Wir haben diese Transportmöglichkeit mit dem Taxi-Boot am Abend für den Rückweg genutzt. Ein Taxi Boot zurück gab es für 50 Soles pro Person. Das sind umgerechnet 10 Franken für eine gut halbstündige Bootsfahrt.
Wanderung zum Papageienkopf
Am Vorletzten Tag wollte Jürg den imposanten Felsen hoch oben bei der Insel besuchen. Er hat die Form eines Papageienkopfes. Der Weg hoch verläuft mehrheitlich im Wald und ist leicht zu finden. Nur ganz am Ende ist man froh, wenn man eine Karte zur Hand hat. Der Fels kann auch mit einer geführten Tour gemacht werden. Dies ist aber nicht notwendig.
Gaumenfreuden
Wir haben nach fast einer Woche auf der Insel leider erst einen Bruchteil davon gesehen. Man kann sich hier gut 2-3 Wochen aufhalten. Im Städtchen kann auch alles Lebensnotwendige gekauft werden und es hat auch etliche Souvenir-Shops. Es stehen unzählige Restaurants zur Auswahl welche brasilianischen und internationalen Gerichte anbieten. Wir haben direkt vorne am Meer im» Atelie Caferia» sehr leckeres Humus gegessen und gute Caipirinhas gehabt. Wir fanden es beide sehr schade, als wir die Insel verlassen mussten. Gerne wären wir noch etwas länger geblieben.
Da wir aber nur noch 6 Tage Urlaub übrighatten und noch Rio erkundigen wollten ging es den gleichen Weg zurück in die Millionenmetropole.
Rio de Janeiro
Favela Flair
Am Nachmittag sind wir mit dem Bus erneut beim Busbahnhof Novo Rio angekommen. Von dort aus ging es für uns mit dem Uber an die Copacabana.
Unsere nächste Unterkunft bietet eine wunderschöne Aussicht über den berühmten Strand. Wir haben uns für die letzten Nächte eine bleibe in einer Favela ausgesucht. Die Portugiesische Übersetzung für Favela ist «Armenviertel» oder «Elendsviertel». Sie befinden sich oft an steilen Hügeln von schier unzugänglichen Bergrücken. Die Favela in welcher wir waren trägt auch den Namen «Hippie&Familien-Favela. Der Name der Unterkunft ist ECO POUSADA ESTRELAS DA BABILIONIA und kann über Booking gebucht werden. Bibi die Gastgeberin führt diese seit mehreren Jahren. Sie hatte vor der Corona Pandemie auch ein eigenes Restaurant, welches leider schliessen musste. Sie ist eine hervorragende Köchin und ihr Frühstück alleine ist ein Grund genug dort zu übernachten. Normalerweise werden Touristen von ihr unten beim Eingang der Favela abgeholt und man geht zusammen zur Unterkunft hoch. Jürg und ich haben den Weg problemlos alleine gefunden. Die Einheimischen in der Favela waren dabei sehr hilfreich. Wir wurden von allen herzlich angelächelt und gegrüsst. In die Favela führt eine Strasse welche von Autos und Motorrädern befahren werden kann. Die übrigen 400m zu unserer Bleibe mussten wir zu Fuss über die steilen Treppen gehen. Die Favela ist von der Polizei überwacht und hat eine eigene Polizeistation. Zudem hat sie einen grossen überdachten Sportplatz und diverse kleine Verkaufsläden. Wir fühlten uns in der Favela sicher und wohl. In gut 10 Minuten ist der Strand erreichbar.
Farbige Fliessen und Heimatgefühle
Ich habe mir bei der Busfahrt eine Erkältung eingeholt und somit haben wir entschieden den ersten Tag etwas ruhiger anzugehen. Wir sind im Viertel Catete gewesen und haben dort zu Abend gegessen. Ab Abend ging es dann mit dem Uber wieder zurück in die Favela. Am nächsten Tag machten wir «Sightseeing» in Lapa und Santa Teresa.
Wir besuchten die berühmte Treppe «Escadaria Selaron» welche vom Künstler Jorge Selaron mit farbenfrohen und handbemalten Fliesen verziert wurden. Über 2000 Fliesen tragen dazu bei, dass sie ein sehr beliebtes Fotomotiv ist. Einen Besuch lohnt sich. Am besten am Morgen und unter der Woche hingehen um die grossen Massen zu vermeiden. Bei unserem Besuch hatte es nicht so viele Leute.
Wir haben auf der Treppe ein sehr nettes Paar aus Thun kennengelernt. Mit Flavio und Valerie haben wir dann spontan den Nachmittag verbracht. Ihre Unterkunft lag im Viertel Santa Teresa. Mit einer alten Strassenbahn fuhren wir im gemächlichen Tempo die enge Strasse hinauf. Die beiden Thuner haben uns spontan auf ein Bier in ihrer Unterkunft eingeladen. Nachdem wir uns von ihnen verabschiedet haben konnten wir dieselbe Strecke mit dem Tram nochmals hinunterfahren.
In die Ferne schweifen
Für den zweitletzten Tag in Rio wollten wir noch «hoch hinaus». Bisher waren wir noch auf keinem der berühmten Wahrzeichen. Die Wahl liegt zwischen dem «Zuckerhut» und dem Corcovado auf welchem die Christusstatue steht. Der Corcovado ist auch bei den Einheimischen sehr beliebt da er auch als wichtige Stäte für Gläubige gilt. Wir haben uns aber für den «Pao de Acugar“ wie er in Portugiesisch heisst entschieden. Der Ausblick war das entscheidende Kriterium für uns. Der Zuckerhut ist ein 396 Meter hoher, steilwandiger Fels auf der Halbinsel Urca. Er bietet einen hervorragenden Panoramablick über die Stände von Ipanema, Leblon und Copacabana. Die Christusstatue auf dem Corcovado ist ebenfalls zu sehen. Mit zwei unterschiedlichen Seilbahnen geht es von der Talstation hoch auf den Felsen. Die Tickets können vor Ort am Schalter gelöst werden. Früh am Morgen zu gehen lohnt sich.Die Touristenmassen reisen hier mit grossen Cars an. Somit kann es teilweise sehr eng werden in den Gondeln.
Es war für uns wie immer sehr befremdlich, ausserhalb der Bergen, mit der Seilbahn unterwegs zu sein. Die Infrastruktur ist sehr modern und wirkt vertrauenswürdig. Nachdem wir das wunderschöne Panorama genossen haben ging es für uns wieder hinunter. Da an diesem Tag ein starker Wind ging hatten wir keine Lust am späteren Nachmittag noch an den Strand zu gehen. Etwas früher als geplant, ging es zurück zur Unterkunft.
Für den Abend wollten wir noch den Copacabana Strand ablaufen. An der östlichen Seite des Strands sind sogar Meeresschildkrösten in Wasser zu beobachten. Auch viele Angler zieht es dort hin. An den vielen Beachbars haben wir dann Caipirinha getrunken und leckere Apero-Snacks gegessen. Die frittierten Fischbällchen welche man in Brasilien «Bolinhos de Bacalhau» nennt sind besonders lecker. Insgesamt war es relativ ruhig an der Copacabana. Es ist deutlich zu spüren das weniger Touristen im Land sind als in den Sommermonaten.
Bye Bye Rio
Am letzten Tag war es ziemlich frisch. Nachdem wir noch im Shoppin-Zentrum waren ging es trotzdem noch kurz an den Strand. Baden wollten wir beide nicht. Am Strand wird überall Beach-Volleyball gespielt. Wir hätten beide am liebsten mitgemacht. Leider waren fast alles Trainings und kein «Ferienbeach-Event». Etliche weitere Sportarten wie Futsal, Futvolley und Frescobol werden ebenfalls regelmässig von den Brasilianern ausgeführt. Alle sind stets aktiv. Da den Brasilianer das Aussehen wichtig ist muss der Körper auch in Schuss gehalten werden. Mehr als einmal haben wir Stundenlang den Beachvolleyball-Künstlern zugeschaut. Am späteren Nachmittag gingen wir dann zurück in die Favela und haben unser Gepäck geholt. Bevor wir uns auf den Weg zum Flughafen machten gingen wir nochmals in unser Lieblingsrestaurant. Im Shirley stimmt das Preis-Leistungsverhältnis sowie der Service zu 100%. Wir tranken Sangria und assen eine der besten Fischspeisen in unserem ganzen bisherigen Leben. Eine sehr gelungene letzte Mahlzeit für den Abschluss unserer wunderschönen Reise. Mit unseren letzten «Real» kauften wir noch Zuckerrohschnaps für zu Haus. Nachdem dieser gut im Rucksack verstaut war, ging es mit dem Uber zum Flughafen Rio de Janerio-Antonia Carlos Jobim (Gig). Nach einem sehr langen Flug über Amsterdam sind wir am nächsten Tag gut in Zurück angekommen.
Wir freuen uns Familie und Freunde bald wieder in die Arme schliessen zu können.
“Wir sind Glücklich”
Dieses wunderschöne Gefühl hat uns in den letzten Wochen stets begleitet. Wir hoffen, dass wir es in unserem Alltag zu Hause mindestens genauso oft fühlen zu können.
Ein kleines Stück der unbefangenen, herzlichen und positiven Einstellung der Kolumbianer, Peruaner und Brasilianer lebt ab jetzt in uns weiter.
«Jede Reise hat ein Ende. Aber die Erinnerung daran ist unvergänglich.“